Deutschland liegt in der mitteleuropäischen Zone der sommergrünen
Laubwälder. Im NW – Deutschland herrschen, abgesehen von den Hochmooren,
Eichen – Birken – Wälder vor. Auf sandigen Böden des Norddeutschen
Tieflands dominiert ein Kiefern – Eichenwald. Von Menschen zerstörte
Waldgebiete werden heute weitgehend von Heidegebieten eingenommen
(Lüneburger Heide). Die Waldgebiete der Mittelgebirge zeigen eine starke
Artendifferenzierung. Vielfach folgen auf Buchenwälder Mischwälder
(Buchen und Fichten). Die Kammlagen, vereinzelt mit Hochmoorbildung,
sind vielfach waldfrei. Zum Typ der Bergmischwälder zählt die Vegetation
des von zahlreichen Niedermooren durchsetzten Alpenvorlandes; auf
Kalkschotten findet sich hier auch die Kiefer. Die Mischwälder setzen
sich in den nördlichen Kalkalpen fort mit Buche, Bergahorn und Fichte,
die bis zur natürlichen Waldgrenze in etwa 1800 m Höhe immer mehr in den
Vordergrund tritt. Über dem Krummholzgürtel folgt die
Zwergstrauchstufe, darüber alpine Matten.
Der ursprüngliche Bestand hat sich weitgehend verändert. Viele
Großtiere sind ausgerottet (Auerochse), auf wenige Individuen beschränkt
oder werden nur noch in Naturschutzgebieten gehegt (Elch, Adler, Uhu,
Luchs, Fischotter). Gemsen werden im Schwarzwald, Muffelwild in vielen
Gegenden Deutschlands erfolgreich angesiedelt. Jagdbar sind u.a. Hirsch,
Reh, Wildschwein, Feldhase. sehr vielfältig ist die Vogelwelt.
Zahlreiche Kulturflüchter werden durch Kulturvogel ersetzt. Der
Fischbestand ging durch Verschmutzung und Erwärmung der Gewässer zurück.
Nationalparks in Deutschland
In 145 Parks, davon 12 Nationalparks hat Deutschland viele, zum Teil
sogar noch versteckte Schätze zu bieten.
In Deutschland wurde im Jahr 1970 im Bayerischen Wald der 1.
Nationalpark als Beitrag zum europäischen Naturschutzjahr eingerichtet.
Er befindet sich zwischen Bayerisch Eisenstein und Mauth entlang der
Grenze zur Tschechischen Republik, Größe: 242,5 qkm.
1997 wurde der Nationalpark Bayerischer Wald zum größten
Waldnationalpark Deutschlands entwickelt. Zwischen Kachel, Lusen und
Falkenstein soll die Waldlandschaft in ihrer Ursprünglichkeit erhalten
werden. Obwohl hier viel Forstwirtschaft betrieben wurde, stehen in
einigen Teilen des Biosphärenreservats noch Urwälder, die weitgehend
unberührt bleiben.
„Filze" heißen die Hochmoore, an denen Latschen, Moos- und
Preiselbeeren und Sonnentau wachsen. Hier brüten auch Wiesenpieper,
Bekassine, Krickenten. An die 100 Vogelarten sind im Bereich des
Bayerischen Waldes erkundet worden. Kohlmeise, Grauschnäpper und
Stieglitz sind anzutreffen, oder die sogar in den Alpen selten
gewordenen Dreizehensprechte und Alpensingdrosseln. Greifvögel leben in
der Nähe von Rot- und Schwarzwild, Rehen, Fuchsen, Dachsen, Edel- und
Steinmardern.
Zwischen Buchholz im Norden und Schneverdingen im Süden liegt die
Lüneburger Heide (234 qkm). Von tiefrosa bis hellviolett, durchsetzt mit
vereinzelten, seltsam geformten Wacholderbüschen, erstreckt sich die
Heide kilometerweit. Vor 150 Jahren sah dieser Landstrich noch völlig
anders aus: eintönig, verarmt, wenig reizvoll – eine öde Steppe, durch
Menschenhand baum- und strauchlos. Das sollte ab 1909 anders werden, als
man den Naturschutzpark Lüneburger Heide gründete, den ältesten in
Deutschland! Naturfreunde kaufen das Gelände, um damit zu verhindern,
dass es bebaut wurde. Das ist eine saftige Hügellandschaft, bestimmt von
großen Wäldern, durchsetzt mit fruchtbaren Ackerfluren.
Fauna und Flora: Zwergstraucharten wie Besenheide, Heidelbeere,
Preiselbeere, Wacholder, Mischwälder mit Birken, Fichten, Eichen,
Kiefern. 140 Spinnenarten, Wildbienen, Käfer, Heuschrecken,
Schmetterlinge, Wildschwein, Rothirsch, Reh, Fuchs, Dachs, Marder,
Iltis.
Die Nationalparks Harz und Hochharz waren früher Schatzkammern mit
Silber und Gold, heute sind sie Naturparadiese und Wasserspeicher.
Ost- und Westharz sind seit 1992 zum Naturpark Harz
zusammengeschlossen. Der Oberharz, Nordwestteil des Gebirges, erhebt
sich markant aus dem Norddeutschen Tiefland. Steile und kurze Täler
durchziehen ihn. Ausgehöhlt ist er von Stollen und Schächten des
mittelalterlichen Bergbaus. Im Osten prägen weite Hochflächen den
Unterharz. Auch zergliedern steile Bachtäler das Plateau.
Der niedersächsische Teil des Hochharzes ist als Nationalpark
ausgewiesen. Kernbereich ist 700-800 Meter hohe Plateau, das noch von
einzelnen Erhebungen überragt wird.
Direkt um den Brocken liegt der Nationalpark Hochharz. Die dichten
Fichtenforste werden allmählich in naturnahe Wälder umgewandelt.
Besondere Reichtümer sind die Moose und Flechten, die sonst nur in
alpinen Zonen vorkommen.
Fauna und Flora: Wildkatzen, Muffelwild, Wanderfalken, Rotwild,
Baummarder, Auerhühner, Spinnenarten, Moosbeere, Immergrün, Maiglöckchen
u.a. |