Erwartungsvoll betrat ich das Saal der Philharmonie: Nun endlich sollte ich zum ersten Mal Pjotr Iljitsch Tschaikowsky erleben! Natürlich war das Konzert ausverkauft; deshalb hatten mich bereits vor dem Theater junge Menschen – wahrscheinlich Studenten der Musikschule – auf eine Eintrittskarte hin angesprochen. Im Kassenraum erblickte ich ebenfalls eine Schlange von Menschen, die hofften, dass vielleicht einige vorbestellte und zurückgelegte Karten nicht abgeholt würden. Ich gab meinen Mantel in der Garderobe ab und stieg die Treppe hinauf zum 1. Rang. Noch wandelten die festlich gekleideten Besucher im Foyer, denn es war noch etwas Zeit bis zum Beginn des Konzertes. Während ich mir ein Programm kaufte, klingelte es zum ersten Mal. Die Logenschließer hatten die Türen geöffnet, und nun nahmen alle ihre Plätze ein. Auf der Bühne hatte schon das Orchester Platz genommen, und der 1. Konzertmeister gab das Zeichen zum Stimmen der Instrumente. Dann trat eine erwartungsvolle Stille ein. Der Dirigent im Frack betrat die Bühne, ging an sein Pult und verbeugte sich vor dem Publikum. Das Publikum begrüßte sein Erscheinen mit stürmischem Beifall. Als sich der Beifall gelegt hatte, erklangen die ersten Akkorde. Die Musik bezauberte den Raum. Der Konzertbesuch war ein herrliches Erlebnis und die Musik von Tschaikowski machte auf mich einen unvergäßlichen Eindruck.
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