Nationale Maßnahmen allein reichen nicht aus, denn die Verschmutzung
von Luft, Flüssen und Meeren kennt keine nationalen Grenzen. Vor diesem
Hintergrund haben sich 1992 in Rio de Janeiro auf der Konferenz für
Umwelt und Entwicklung 178 Staaten verpflichtet nach einem gemeinsamen
Programm zu handeln. Darin wird die Verbesserung der ökonomischen und
sozialen Lebensbedingungen aller Menschen mit der langfristigen
Sicherung der natürlicheLebensgrundlagen in Einklang gebracht.
Wie in anderen Industrieländern wird die Luft in Deutschland von
Schadstoffen belastet, die vor allem aus Industrie, aus Srtraßenverkehr,
Fernheizwerken stammen. Die Umweltverschmutzung zeigt sich besonders
deutlich an den Waldschäden und am Sommersmog. Die menschliche
Gesundheit, Böden und Gewässer, Gebäude und Kunstdenkmäler müssen
deshalb vor weiteren Belastungen durch verunreinigte Luft geschützt
werden.Gegen die Luftverschmutzung wurde ein umfassendes Programm
entwickelt.
Im Verkehrsbereich wird die Belastung der Umwelt durch die Einführung
des bleifreien Benzins reduziert. Mitte 1995 ist das Gesetz zur
Bekämpfung des Sommersmogs in Kraft getreten. Danach wird das Fahren mit
Dieselfahrzeugen verboten. Entscheidende Verbesserungen wurden auch
beim Schutz der Gewässer erreicht. Sie richteten sich im ersten Schritt
insbesondere gegen die organische Belastung der Oberflächengewässer. War
in stark verschmutzten Flüssen wie dem Rhein oder dem Main Anfang der
siebziger Jahre der Artenreichtum drastisch zurückgegangen, so leben
dort heute aufgrund der verbessertenWasserqualität wieder annähernd so
viele Arten wie in den zwanziger Jahren des Jahrhunderts. Großer
Sanierungsbedarf besteht dagegen noch trotz spürbarer Verbesserungen für
viele Seen und Flüsse in den neuen Bundesländern.
Einen wesentlichen Beitrag zum Gewässerschutz leistet unter anderem das
Abwasserabgabengesetz. Er verpflichtet Gemeinden und Industrie, die
Schad– und Nährstoffe im Abwasser sehr stark zu reduzieren. Viele
Schadstoffe gelangen über die Flüsse und die Luft ins Meer. Auch
Schiffahrt und Erdölgewinnung tragen zur Belastung der Meere bei und die
Fischerei beeinträchtigt die Meeresumwelt in immer stärkerem Maße.
Diese Probleme lassen sich nur durch solidarisches Handeln aller Staaten
lösen.
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